Juni 2017

Erleben Sie mit unseren Chronisten die Insel aus Feuer und Eis. Bestaunen Sie feine Vulkanasche, tosende Wasserfälle und eiskalte Gletscher erwarten Sie in einer einmaligen und abwechslungsreichen Landschaft.

Ihr Chronist

Diese Füsse gehören zu uns - Sabine und Bernd - und das Wasser ist der Ontariosee bei einer unserer bisher wenigen, ganz weiten Reisen. Ansonsten sind wir in Europa schon ganz schön herumgekommen. Vor 1990 Osteuropa und danach vieles was dann möglich wurde.
Und in nicht allzu ferner Zeit wollen wir noch mehr reisen. Wenn wir nicht reisen, sind Technik (Bernd) und Menschen (Sabine) unsere beruflichen Schwerpunkte sowie Garten und Rad fahren unsere gemeinsamen Hobbies. Jetzt freuen wir uns erstmal auf aktive Naturerlebnisse in Island und sind gespannt auf unsere Reisegruppe. Und wenn Ihr wollt könnt Ihr unsere Chronik dieser Reise im Netz verfolgen. Irgendwann zeigen wir dann auch noch mehr von uns.

1.Tag: Anreise nach Kevlavik

Das Abenteuer Island beginnt. Abenteuer erstmal wegen der Wettervorhersage für Island: 9° C und Nieselregen. Abenteuer besonders für uns, weil wir erstmals das Angebot Zug zum Flug nutzten, was sich aber durchaus als tauglich erwies (siehe auch die beigefügten Fotos der Stationen). Dann endlich: der Flug beginnt, 2.400 km im A320. Nach gefühlt unendlicher Flugzeit und warten auf Gepäck empfängt uns um 1.30 Uhr Ortszeit unsere isländische Reiseleiterin und Keflavik mit dem angekündigten Nieselregen und Sturm.

Nur noch zwei Stunden Busfahrt nach Hella. Es wurde nicht komplett dunkel. Weithin sichtbar türmten sich schwarze Bruchschollen mit geringem Bewuchs. Tief hängende Nebelschwaden umwabern den Bus. Weit und breit keine Häuser, keine Lichter. Im Zusammenspiel mit der eigenen Müdigkeit entsteht eine Art Endzeitszenario und man möchte sich die dunkle Jahreszeit gar nicht vorstellen ...

Das Zimmer im Stracta Hotel ist modern und zweckmäßig eingerichtet. Die Verdunklung wirkungsvoll. Jetzt nur noch schlafen.

2. Tag: Skogafoss

Freitag 12.30 Uhr Start nach einem Frühstück, das keine Wünsche offen lässt. Im Bus erhalten wir einen kleinen Sprachkurs: Eyja, Fjalla, Jokull - Insel, Berge, Vulkan, lange üben alle diesen Zungenbrecher, der uns von nun an täglich begleitet.

Aufbruch in die großartige und unerbittliche Natur im Süden Islands
Dieser Vulkan, der ganz Europa lahmlegte und verantwortlich ist für die großen Veränderungen im gesamten Gletschertal. Dazu sehen wir einen Film über die Schönheit und Schecklichkeit der Naturgewalt und erfahren, wie die am meisten betroffene Familie dies alles erlebte und den Wiederaufbau schaffen konnte.

Alle Busse halten am Wasserfall Skogafoss. Japaner, Inder, alte hinkende Menschen, junge, unzweckmäßig gekleidete Mädchen - alle wollen dieses Naturschauspiel fotografieren. Als alle Kameras und Selfie-Sticks in Stellung gebracht sind, öffnet der Wettergott seine Schleusen und Linsen und Stege werden schnell glitschig. Island ist lustig. Die mit den Regenhosen sind gut dran.

Am späten Nachmittag besuchen wir das Skogar Folk and Transport Museum. Dort sind einzelne Räume gestaltet als winzige, geduckte Häuser. Diese geben Einblick in das harte, entbehrungsreiche Leben und die Frömmigkeit von „Arnesson“ und „Magnusdottir“. Beeindruckend auch die komplette Verwendung das Wals: Als Essen-klar, die Gallenblase als Boje, das Schulterblatt als Trennwand im Kuhstall, eine Rippe als Zaun und ein Wirbel als Hackstock.

3. Tag: Ein gelungener Tag auf Vestmannaeyjar

Für jeden war etwas dabei. Los gings mit einer Fährüberfahrt bei Sonne und Windstärke 5. Den Bus nahmen wir mit. Er wurde gebraucht für die Inselrundfahrt mit Fotostopps. Da hatten wir Nieselregen.

Eine gemeinsame Wanderung zu den Felsen der Papageientaucher schafften wir trotz Sturm und Nebel. Zum Glück hatte der Lionsclub eine Schutz- und Beobachtungshütte errichtet. Dort brach ein regelrechter Hype aus - jeder wollte unbedingt einen Papageientaucher selbst fotografieren. Fensterplätze waren stark umkämpft. Die weniger ambitionierten unter uns fabulierten über die Schönheit eines heißen Tees und ob man denn evtl. die putzigen Puffins auch aus dem Netz herunterladen könne ...

Bei Sonnenschein schlenderten wir zum Bus zurück und fuhren ins Inselmuseum. Dort ist der Vulkanausbruch von 1973 thematisiert. Alle Bild- und Tonaufnahmen ranken sich um ein verschüttetes Wohnhaus, welches aus der Vulkanasche geborgen und in diesem Museum wieder teilweise aufgebaut ist. Mit etwas Fantasie kann man die Feuersbrunst noch riechen.

Anschließend brachen wir auf zum Härtetest des Tages: Aufstieg auf den Vulkan bei Sturm und Eisregen. Immerhin 6 von 20 Mitgliedern der Gruppe schafften es bis hoch zum Kraterrand. Die übrigen versammelten sich mehr und mehr in einem Cafe am Hafen. Rückfahrt mit der Fähre bei schönster isländischer Abendsonne.

4. Tag: Gletschertour

Highlight des Tages: Gletschertour auf dem Solheimajökull

Als erstes: Es war eine sehr gute Idee und sollte als Standard in den Reiseablauf aufgenommen werden, dass die Tour über den Kletscher nicht am ersten Tag stattfindet. Nach der Anreise mit Ankunft im Hotel gegen 3.30 Uhr wäre die Tour kein Genuss und ausserdem finde ich die Steigerung gut, erst Gletscher zu sehen, viel darüber zu erfahren und dann schließlich zu betreten. Die Tour geführt durch kompetente und freundliche Guides war super und einer der Höhepunke der Reise. Und es ist eine gute Dosis Gletschertour, eine gewisse Herausforderung (bei uns etwas mehr durch ziemlich viel Regen) aber für jedermann zu bewältigen, der sich für eine Aktivreise entscheidet..

Im weiteren Verlauf der Reise wurde klar, dass "unser" Gletscher nur ein kleiner Ausläufer des großen Myrdaljökull und dieser weider klein gegenüber dem Vatnajökull ist.

Zum Ablauf der Tour selbst lassen wir die Fotos sprechen.

Bild 1: Was ist das? Ein professionelles Gletscherset bestehend aus Steigeisen und Eispickel!
Bild 2: Ausgabe der Ausrüstung durch die isländischen Gletscherguides.
Bild 3: Noch ein kleiner Anmarsch, der Gletscher ist schon zum Greifen nahe.
Bild 4: Das richtige anlegen der Steigeisen ist wichtig und wird demonstriert und überwacht.
Bild 5: Auf dem Gletscher Blick Richtung Hauptgletscher, die Haufen schwarzen Sandes fördert der Gletscher nach oben.
Bild 6: Blick zurück Richtung Gletscherlagune.
Bild 7: Eine Eisschraube zur Sicherung wird gesetzt.
Bild 8: Mit Seil gesichert für das Foto der tiefen Gletscherspalte.
Bild 9: Und nun das Foto. Bild 10: "Bezwinger des Gletschers“.

5. Tag: Tour ins Gebiet Thorsmörk

Heute soll die Geändegängigkeit unseres Busses - die größere Bodenfreiheit fällt ja gleich auf - zum tragen kommen. Nach einigen km auf der nun schon bekannten Ringstrasse biegen wir Richtung Norden ab. Thorsmörk 30 km steht auf dem Wegweiser aber für die brauchen wir gut 1.5 Stunden denn nach kurzer Zeit wechselt die Asphaltstrasse in Schotterpiste. "Schotterpiste, dann fürchterliche Schotterpiste" bemerkt unsere Reiseleiterin Herdis trocken. Links von uns ein breites Flussbett mit schwarzen Geröll, rechts von uns steigen die Berge an, unten mit einem grünen Teppich, weiter oben das kahle Lavagestein. Das Tal wird enger. Dann taucht der erste etwa 3 m breite Fluss auf, Hermann der Fahrer reduziert die Geschwindigkeit und lenkt den Bus etwas schräg in das Flüsschen dann mit nicht unerheblichem schwanken sicher wieder heraus. Gut das wir Allradantrieb haben. Wow, wie bei einer Safari. Nach ein paar km der nächste Fluss, schon breiter und mit ordentlich Strömung. Diesmal habe ich das auf dem Foto besser hinbekommen. Das wiederholt sich etwa 12 mal, wir durchqueren kleinere und größere Flüsse die Wasser aus den Bergen in den breiten fluss zum Meer fördern. Herdis erklärt die Unterscheidung zwischen Quellenflüssen und Gletscherflüssen.

Bei einer ersten Rast auf einer Anhöhe schon mitten im Gebirge genießen wir den weiten Rundblick auf die umliegenden Bergketten und das bei Sonnenschein. In weiter Entfernung sehe ich einige Geländewagen ihre Bahn ziehen. Für mich hat es so etwas von Safari-oder Expeditionsfeeling.

Unser erstes Tagesziel ist eine Schlucht mit einem dieser Querflüsse. Mal sehen, wie weit wir kommen wegen des Wassers meint Herdis. Es wird eine schöne Wanderung bei bestem wetter mit der Bergwelt auf enger Tuchfühlung. Im oberen bereich ist der Fluss mehrmals auf Steinen zu überqueren bis die Schlucht zum Kamin geworden ist und der Fluss zu einem kleinen Wasserfall. Zeit zum Umkehren und zur Mittagsrast am eingang zur Schlucht wo der Bus steht. Daneben parkt ein superjeep von Toyota. V8 hat jemand in Erfahrung gebracht.

Wir fahren weiter im Tal aufwärts - Flussdurchfahrten sind inzwischen zur Routine geworden - und erreichen schließlich unser Tagesziel: ein Camp des Wanderer- und Bergsteigerverbandes. Hier gibt es viel grün: gras, Birken und Weiden als Büsche und Bäume mit bis zu ca. 3 m Höhe als Ergebnis gezielter Aufforstung und der Abgrenzung gegenüber weidenden Schafen. Es wird klar, was gemeint ist wenn von Thorsmörk als einer grünen Oase gesprochen wird. Leider sind Wolken aufgezogen und nach einer kleinen Rundwanderung erreichen wir gerade wieder das Camp als ein ordentlicher Regenguss niedergeht. Wir treten die Rückfahrt an keiner hat mehr Interesse an Fotostopps da es längere Zeit regnet. Am Ende der etwa 2.5 Std. Rückfahrt klart es wieder auf und Herdis kommentiert: ein typischer isländischer Sommertag. Aber wir hatten super Wetter als wir es brauchten und einen gelungenen "Wandertag".

6. Tag: Touristisches Highligt: der goldene Ring

Wir starten 9.00 Uhr bei 8 °C in Hella. Alle sind im "Zwiebel-Look" gekleidet, bereit für einen spannenden Tag im isländischen Sommer. Heute dauert die Fahrt etwas länger und Herdis, unsere Reiseleiterin, beginnt ihre Erzählungen, Geschichten, Sprüche, mal ein Witzchen eingebettet in isländische Sagen und Mythen. Ich höre ihr gern zu und meine Fantasie schickt mir Bilder.

Da rechts kommt uns ein Reiter auf einem kräftigen Islandpferd entgegen. Er reitet im Tölt- einer speziellen Gangart der Islandpferde. Das sieht für uns ungewohnt aus. Schnell ist er auf diesem relativ kleinen Pferd an unserem Bus vorbei. Wir erfahren: Wer einen Isländer beleidigen will, nennt das Islandpferd Pony.

Reiten, Golf, Ski, Riverrafting und Sitzen im sogenannten heißen Topf - das sind die Hobbies der Isländer.

Beim Blick aus dem Bus jetzt weite Flächen mit Lavabrocken. Hauchdünn mit grüngrauen Flechten überzogen. (Bild 1) Unbegehbar, brachliegend. In der Ferne Berge. Die Entfernung macht sie blau. Nichts stört den Blick. Der Himmel scheint unendlich und kommt immer anders daher. Mal weiß, mit hellblauen Steifchen. Mal dunkelgrau, tiefhängend - ein rosa Streifen über dem gesamtem Horizont, darunter das bemooste Lavafeld. Ein Eldorado für Hobbyfotografen...

Die Fahrt geht weiter und wir sehen jetzt weite Flächen mit Alaska-Lupinen und Alaska-Pappeln. Wenn diese ca. 1.50 m hoch gewachsen sind, spricht der Isländer nicht ohne Stolz vom Wald. Darin verirren kann man sich nicht.

Wir fahren auf einen Parkplatz. Der Geruch von faulen Eiern steigt in die Nase. Angekommen am Geysir Strokkur. (Bild 3,4,5) Er schickt alle 7 - 12 Minuten eine hohe Fontäne 80 -120 °C heißen Wassers in die Höhe. Das wollen viele Urlauber sehen und wird mit Ahh und Ohh kommentiert. Wir werden angehalten, auf die Windrichtung zu achten, sonst wird es eine schmerzliche Erinnerung. Also nichts wie hin. Wie alle Touristen mit gezückter Kamera aufgestellt rund um den blubbernden, dampfenden, heißen Topf in Erwartung des imposanten Naturschauspiels. Ein weiteres Schauspiel sind für mich die mit Selfie-Stick, Atemmaske und Sonnenhut rückwärts am Geysir stehenden Chinesen :-)

Wir erfahren: Hier ansässige Isländer haben es gut. Ihre Häuser werden mit Wasser aus den umliegenden Geothermalquellen gespeist. Da kann viel Energie gespart werden. Das ist gut, denn Leben in Island ist teuer. Der reguläre Renteneintritt mit 68 Jahren !! Wenn beide Partner arbeiten und dafür gut ausgebildet sind, ist ein schönes Leben schaffbar. Wir erfahren: Die Isländer glauben nicht mehr, dass Geld auf Bäumen wächst :-)

Ich vergaß: als erste Station besuchten wir natürlich den Gulfoss - den goldenen Wasserfall. Er gehört zu den größten Wasserfällen auf der Erde. (Bild 2).

Als letzte Station der Rundreise besuchen wir den Nationalpark Pingvellir, eine in der älteren und jüngeren Geschichte Islands bedeutsamer Ort. Die heutige Republik wurde hier 1944 ausgerufen und jährlich treffen sich die Abgeordneten des Parlaments zur Eröffnung nach der Sommerpause zu einem Gottesdienst in der dortigen Kirche. (Bild 6, 7).

Geografisch interessant sind die Spalten, die eurasische und amerikanische Platte trennen. Und weil wir an diesem Tag dem touristischen Mainstream folgen darf auch das entsprechende Foto nicht fehlen (Bild 8, 9).

7. Tag: "Eine weite Fahrt, die sich lohnt"

Start 8.00 Uhr, 280 km Fahrstrecke, Ziel: Jökulsarlon - eine Gletscherlagune, gespeist von Europas größtem Gletscher Vatnajökull.

Es geht es auf der Ringstraße immer ostwärts, zunächst können wir Erlebnisse der vergangenen Tage Revue passieren lassen, denn wir fahren auf bekannter Strecke: links der Skogafoss, rechts der Abzweig zu den Westmännerinseln, dann der Bauernhof am Fuße des Ejafjallajökul. Gleich noch ein Foto, denn wir haben heute gute Sicht auf den Gletscher. Nachdem auch die Abzweige nach Dyrholaey und zum Black Beach passiert sind, befahren wir neue Strecke: km-lang beiderseits der Strasse Lavafelder, durch Eruptionen vor etwa 100 Jahren entstanden und mit Moos bewachsen.

Wir erfahren, dass die Lava sehr schnell geflossen sein muss und sich viele km über das flache Land ergossen hat. Später führt die Fahrt viele km durch Sandwüste. Durch aussähen von Alaskaluppinen gelingt es den Sand zu binden und so die Ausbreitung der Sandwüste einzudämmen. Auf Brücken überqueren wir breite Flussbetten, die durch Deiche eingegrenzt sind.

Nach einigen Stopps erreichen wir schließlich das Ziel, die Gletscherlagune - ein einzigartiges Naturphänomen, das bisher noch keiner aus der Gruppe erlebt hat. Auf der Fahrt mit dem Amphibienboot kommen wir den großen und kleinen Eisbergen ganz nahe - wieder ein echtes Highlight der Reise. Unser Guide gibt detaillierte Informationen zum Gletscher und der Lagune. Dann noch 150 Jahre altes Eis zum anfassen und bei Bedarf zum lutschen. Aber bei 8 °C Lufttemperatur und Seewind ist der Bedarf gering und ein Drink "on the rocks" ist nicht vorgesehen.

Nach der Fahrt auf der Lagune haben wir noch Zeit für einen Spaziergang ca. 100 m bis zum Strand. Das Eis treibt aus der Lagune durch einen kurzen Fluss aufs Meer und lagert sich zum Teil am schwarzen Sandstrand an. Ein superschönes Bild. Bizarr geformte glasklare Eisstücke liegen wie Kristall auf schwarzem Untergrund. Bei Flut strömt auch Salzwasser in die Lagune.

Nachdem wir diese wunderbare Natur genossen haben, fällt die anschließende kleine Wanderung zum Svartivoss- es ist der ..? te Wasserfall der Reise - etwas ab. Aber nach reichlich Busfahrt tut etwas Bewegung gut und wir haben Glück: die heranziehenden Regenwolken entleeren sich erst als wir wieder im Bus zurück nach Hella sitzen.

8. Tag: Hauptstadt, Blaue Lagune & Rückflug

Wir sind pünktlich 0.40 Uhr nun schon am 9.6. in Keflavik gestartet. Um mich schläft alles oder versucht es zumindest. Ich kann es bei der Enge im Flugzeug sowieso nicht - für längere Strecken wäre eine höhere Komfortklasse echt überlegenswert aber das ist ja so unverhältnismässig teuer.

Hinter uns liegt noch ein ereignisreicher Tag in Island. Es ist logistisch gut durchdacht. Von Hella geht es mit gepackten Koffern in ca. 1.5 Std. Busfahrt in die Hauptstadt Rejkjavik, am Abend in die blaue Lagune und von dort sind es nur wenige km zum Flughafen.

Erste Station in Rejkjvik ist die "Perla": auf einer Anhöhe gelegen ein riesiger Speicher für geothermales heißes Wasser zur Warmwasserversorgung der Hauptstadt aber architektonisch interessant gestaltet mit einer Glaskuppel und einer umlaufenden Aussichtsplattform in etwa 20 m Höhe. Gegenwärtig wird noch ein drehbares Kaffee a la Berliner Fernsehturm und eine Ausstellung über die Gletscherwelt Islands eingebaut. Aber vorteilhafterweise ist für Touristen geöffnet und wir genießen den 360 ° Ausblick auf Rejkjavik und visieren als nächste Ziele die Halgrimskirche und das Konzerthaus Harpa am alten Hafen an. Beides beeindruckende aussergewöhnliche Bauwerke. Mir gefallen funktionell zweckmäßige Details. Sofort nach betreten der Kirche bemerke ich das moderne Kirchengestühl mit gepolsterten Bänken und Rückenlehnen. Bei näherer Betrachtung fällt mir auf, dass die Lehnen schwenkbar sind, sodaß für Gottesdiienste die Blickrichtung zum Altar, für Konzerte hingegen zur gewaltigen Orgel eingenommen werden kann (siehe Bild...).

Rekjavik macht auf mich enen sympatischen Eindruck. Neben modernen Wohnhäusern mit 6-8 Stockwerken in den Randbezirken und dort auch wenigen Bürotürmen überwiegen kleine 2 stöckige Einzelhäuser, dann auch 4 stöckige Wohnblocks, die mich an die ostdeutschen Q6 erinnern und ganz winzige Holzhäuser mitten in der Innenstadt. Alles ist kleiner als in Deutschland, das Parlament hat 60 Abgeordnete, entsprechend ist das Gebäude. Nachdem wir die Stadt ausgiebig erkundet haben und entsprechend pflastermüde sind steht am Abend noch ein Höhepunkt an, der Besuch des Bades "Blaue Lagune". Geothermales Wasser wird erst in einem Kraftwerk genutzt und anschließend mit angenehmen 42 °C in die Lagune geleitet. Auch hier treffen sich natürlich die Islandtouristen aus allen Kontinenten. Wir genießen das warme Wasser, die schöne Anlage und stoßen auf einen gelungenen Urlaub an.

P. S.: Für ca 11 € übrigens das einzige Bier in diesem Urlaub - Nahrungsmittel geschweige denn Gaststätten sind in Island für deutsche Maßstäbe sehr teuer. Gut, dass wir Halbpension gewählt hatten.

Ihr Reiseverlauf

1. Tag - Anreise
Nächtlicher Flug nach Keflavík und Empfang durch Ihre deutschsprachige Reiseleitung. Sie werden mit dem Bus zu Ihrem Hotel in Hella gebracht.

2. Tag - Hella - Sólheimajökull - Hella (ca. 120 km)
Riesige verschneite Gletscher und aktive Vulkane liegen hier dicht beieinander. Sie beginnen Ihre Reise aktiv mit einer Gletscherwanderung über die ca. 7 km lange Gletscherzunge Sólheimajökull (ca. 4 km, ca. 3 Std., Schwierigkeitsgrad: mittel). Sie schreiten an Bergen aus ewigem Eis vorbei und überspringen kleine Gletscherspalten. Action, Spaß und Abenteuer sind heute garantiert! Die Ausrüstung für die Wanderung wird Ihnen vor Ort zur Verfügung gestellt. Nachmittags erkunden Sie bei einer Wanderung das Kap Dyrhólaey. Eine Insel, die 120 m steil in die Höhe empor ragt und zahlreichen Seevögeln hervorragende Nistmöglichkeiten bietet. Das wunderschöne Felsentor wird seit Jahrtausenden von der rauen Brandung in den Fels gewaschen. Sie fahren zum Küstenabschnitt Reynisfjara. Nehmen Sie sich ein bisschen Zeit und spazieren entlang der Küste. Auf schwarzem Sand stehen unzählige Basaltsäulen, die die Klippen hinauf klettern. Ist es nicht unglaublich, was die Natur alles erschaffen kann? Nach so einem erlebnisreichen Tag werden Sie zu Ihrem Hotel in Hella gebracht.

3. Tag - Hella - Westmänner Inseln - Hella (ca. 100 km)
Nach einem entspannten Frühstück in Ihrem Hotel startet Ihr Tag mit einer Fahrt nach Landeyjahöfn. In ca. 30 Minuten setzen Sie mit der Fähre auf die Hauptinsel der Westmänner-Inseln über. Lassen Sie sich an Deck ein bisschen die raue Seeluft um die Nase wehen und betrachten Sie die Inselgruppe, mit ihren Steilküsten und grünen Oberflächen, die sich wie eine Decke schützend über das Land legt. Bewundern die dünne Moosschicht auf den Lavafeldern, die Jahrzehnte benötigt, um auf der Lavafläche zu wachsen. Obwohl die Lava hier das letzte Mal vor knapp 40 Jahren ausgebrochen ist, ist der Boden noch heute warm, die Vegetation konnte sich das Gebiet noch nicht zurück erobern. Auf Ihrer Wanderung können Sie beobachten, wie die glühenden Massen flüssigen Gesteins sich einst ihren Weg gebahnt haben (ca. 2 - 3 km, ca. 1,5 Stunden, Schwierigkeitsgrad: leicht). Wussten Sie, dass die Inseln die Spitzen von unterirdischen Vulkanen sind? Am Abend bringt die Fähre Sie wieder zurück auf das Festland. Übernachtung in Hella.

4. Tag - Hella - Eyjafjallajökull - Skógar - Hella (ca. 140 km)
Nebel liegt in der Luft, die Sonne lässt sich noch nicht wirklich blicken. Wolkenverhangen thront ein Berg über einer großen, einsam gelegenen Farm inmitten sattgrüner Wiesen und Felder. Der malerisch gelegene Bauernhof heißt Thorvaldseyri und ist auf der ganzen Welt bekannt. Die Bergspitze, die von den frühmorgendlichen Wolken verhangen ist, ist die Spitze des Eyjafjallajökull. 2010 sorgte der Vulkan dafür, dass in ganz Europa der Flugverkehr für mehrere Tage stillstand. Heute können Sie im Besucherzentrum bei einem Film alles Wissenswerte über den Ausbruch und die Folgen für die Menschen in der Umgebung erfahren. Freuen Sie sich im Anschluss auf den spektakulären Wasserfalls Skógafoss. Hier stürzen sich die Wassermassen 60 m in die Tiefe. Nicht weit entfernt liegt ein weiterer Wasserfall, der Seljalandsfoss. Laufen Sie hinter den Wasserfall und blicken Sie durch den Nebenschleier. Was ein unvergesslicher Anblick! In Skógar besuchen Sie ein Heimatmuseum. Laufen Sie durch die großzügige Anlage und werfen Sie einen Blick in die alten Häuser, die Kirche und die Schule. Übernachtung in Hella.

5. Tag - Hella -Thorsmörk - Hella (ca. 150 km)
Heute werden Sie aktiv! Ihre Wanderung beginnt im Gletschertal Thorsmörk (ca. 6 - 16 km, ca. 3 - 6 Std., Schwierigkeitsgrad: mittel). Schon allein die Fahrt in das nach Thor benannte Tal ist ein kleines Abenteuer, denn es geht über Schotterpisten und durch Flüsse. Thorsmörk ist wie eine kleine Oase mit reicher Vegetation inmitten einer spektakulären Berg - und Gletscherlandschaft. Freuen Sie sich bei Ihrer Wanderung auf eine atemberaubende Kulisse. Übernachtung in Hella.

6. Tag - Hella - Gullfoss - Geysir - Thingvellir - Hella (ca. 250 km)
Heute erwarten Sie im sogenannten "Goldenen Ring" einige der landschaftlichen Höhepunkte der Insel. Ihre Tagestour beginnt mit der Fahrt zum Wasserfall Gullfoss, auch „der goldene Wasserfall” genannt, der stufenförmig in die Schlucht des Flusses Hvítá hinabstürzt. Der Anblick der Wassermassen, die sich tosend in die Tiefe fallen ist schlichtweg beeindruckend. Ganz in der Nähe des imposanten Wasserfalls befindet sich das bekannte Geysirgebiet im Tal Haukadalur. Hier können Sie Zeuge eines eindrucksvollen Naturschauspiels werden: Die Springquelle Strokkur schießt in regelmäßigen Abständen eine kochende Wasserfontäne von bis zu 35 m Höhe in den Himmel. Später geht es weiter zum Nationalpark Thingvellir. Genießen Sie die atemberaubenden Ausblicke auf den riesigen See und die spektakulären Landschaften und bestaunen Sie die gigantischen Risse in den Felsen, an denen Sie erkennen können, wie sehr sich die eurasische und die amerikanische Kontinentalplatte bisher auseinander bewegt haben. Der Nationalpark hat auch kulturell und politisch eine große Bedeutung für Island. Bereits vor hunderten von Jahren wurde an diesem Ort Gericht gehalten und im Jahr 1944 wurde hier die Republik Island ausgerufen. Nach so einem ereignisreichen Tag fahren Sie zurück in Ihr Hotel. Übernachtung in Hella.

7. Tag - Hella - Nationalpark Skaftafell - Hella (ca. 580 km)
Nach einem reichhaltigen Frühstück geht es heute zum Nationalpark Skaftafell am Fuße von Europas größtem Gletscher, dem Vatnajökull. Es erwartet Sie eine alpin wirkende Landschaft mir einmaliger Flora und Fauna. Sie unternehmen eine Wanderung durch den Park zum Wasserfall Svartifoss (ca. 5 km, ca. 1.5 - 2 Std., Schwierigkeitsgrad: mittel), der aus schwarzen Basaltsäulen besteht, die ihm ein ganz besonderes Aussehen verleihen. Ihr nächstes Ziel ist Jökulsárlón, eine überwältigend schöne Gletscherlagune mit unzähligen treibenden Eisbergen. Dort haben Sie die Möglichkeit, an einer unvergesslichen Bootsfahrt teilzunehmen (ca. 40 €, vor Ort buchbar). Betrachten Sie die unterschiedlichen Färbungen der Eisberge! Einige schimmern schwarz bläulich. Das liegt an der eingeschlossenen Asche im Eis. Lassen Sie Ihre Blicke über die stille und eisige Landschaft schweifen. Ist es nicht friedlich hier? Übernachtung in Hella.

8. Tag - Hella - Reykjavík - Abreise (ca. 90 km)
Nach dem Frühstück fahren Sie in die nördlichste Hauptstadt der Welt, nach Reykjavík. Bei einer Stadtrundfahrt erklärt Ihnen Ihr Reiseführer viel Wissenswertes aus Vergangenheit und Gegenwart der Stadt. Wussten Sie schon, dass Reykjavík von einem Wikinger gegründet wurde? Wie bei den Wikingern üblich, hatte sich Ingólfur Arnarson da niedergelassen, wo die ins Meer geworfenen Stützen seines Hochsitzes angeschwemmt worden waren. Die imposante weiße Fassade der Hallgrimskirche ragt im Zentrum der Stadt steil in den Himmel empor. Im Kontrast dazu steht das moderne Konzerthaus Harpa, mit seinen bunt beleuchteten Glasfronten, das eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Anschließend machen Sie einen Ausflug zur Blauen Lagune, wo Sie die Gelegenheit zu einem einmaligen Badeerlebnis haben. Schon der Anblick der Blauen Lagune ist ein Highlight. Die schwarzen, rauen Lavafelsen bilden einen faszinierenden Kontrast zur leuchtend hellblauen Farbe des Wassers. Diese entsteht durch die im Wasser enthaltene Kieselsäure, die vorwiegend blaue Strahlung reflektiert. Aufgrund des hohen Gehalts an Mineralien ist ein Bad in der ca. 40° C warmen Blauen Lagune besonders wohltuend für die Haut. Am Abend erwartet Sie die Heimreise. Transfer zum Flughafen in Keflavík und Rückflug (Nachtflug, Ankunft früh morgens am nächsten Tag).

9. Tag - Ankunft in Deutschland